Hängt auch mit diesem Post von heute Morgen zusammen:
Generell lässt sich feststellen, dass zuletzt mehr als 80 Prozent der Minderungen wegen Meldeversäumnissen festgestellt werden." Von Meldeversäumnissen ist die Rede, wenn Bürgergeldempfänger ohne den Nachweis eines wichtigen Grunds nicht beim Träger oder bei einem ärztlichen oder psychologischen Untersuchungstermin erscheinen.
Also z.B. wenn der psychisch Kranke, von denen es unter den Bürgergeldempfängern wohl viele gibt, das Haus nicht verlassen konnte weil es ihm zu schlecht ging.
Solche eingeschlossen gab es jetzt also ~14.000 Fälle im Jahr. Davon sind scheinbar (laut Artikel) wohl nicht mal alle Totalverweigerer. Wie viele von denen wurden eigentlich nachträglich korrigiert bzw. werden wohl noch korrigiert?
Die Zahlen zeigen: Überraschend viele Betroffene haben mit Widersprüchen und sogar Klagen Erfolg – nämlich mehr als ein Drittel. Ob das System nun durch das Bürgergeld, das zum Jahreswechsel Hartz IV abgelöst hat, effizienter wird, bleibt abzuwarten.
Wenn du in Deutschland psychisch krank bist, kannst du halt sehen wo du bleibst. Dir hilft niemand und keiner versteht deine Probleme.
Und das gleiche gilt leider auch für viele chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen. Auf dem Papier ist angeblich für alle gesorgt aber in der Realität endet fast jedes Angebot in einem Catch-22. Überall wird auf die sprichwörtlichen Rampen hingewiesen, aber wenn man sie nutzen will sind sie mit Hürden versperrt weil “sonst könnte die ja jeder benutzen”. Tolle Wurst.
“Geh doch einfach mal spazieren” “lach doch mal” “das muss man runterschlucken” und und und
Solange mans nicht sehen kann ist man nicht krank. Echt schade. Dabei ist Depression zB mindestens auf einer stufe mit einem gebrochenen bein zu verorten mMn. Nur ist der Gips halt sichtbar …
Ganz oben auf meiner Liste: “Stell dich doch nicht so an!”
Die ~14k Fälle waren “Weigerung Aufnahme oder Fortführung einer Arbeit, Ausbildung, Maßnahme oder eines geförderten Arbeitsverhältnisses”. Insgesamt gab es ca. 200k Fälle von Leistungskürzungen, davon 80% wegen Meldeversäumnissen.
Insgesamt gab es ca. 200k Fälle von Leistungskürzungen, davon 80% wegen Meldeversäumnissen.
Ähh ja?! Wir reden doch aber über die “Totalverweigerer”. Auf jeden Fall ist das, dass Thema des Artikels.
In deinem ursprünglichen Kommentar liest sich das so, als ob 80% der 14k Fälle wegen Meldeversäumnissen zustande kamen.
Ich finde das echt interessant dass die Kürzung des Bürgergelds überhaupt in Ordnung geht. Es ist doch gesetzlich beschlossen dass das Bürgergelddem “Existenzminimum” gleicht, aber wie kann es dann rechtlich ok sein das Existenzminimum zu kürzen…
Also sollte grundsätzlich eine Art von Bonus am Bürgergeld hängen, welches man ggf. verlieren kann. Würde denjenigen die es tatsächlich brauchen auch ziemlich helfen.
Im Endeffekt würden sie aber einfach das “Existenzminimum” heruntersetzen und so weiter machen, wie bisher nur mit noch mehr Scheinheiligkeit.
Soweit ich mich erinnern kann war das tatsächlich mal so oder so ähnlich beim Bürgergeld geplant, ich weiß aber nicht mehr ob das noch vor der Abstimmung im Bundestag oder erst im Vermittlungsausschuss rausgeflogen ist.
Tja, Konservative kennen eben keine Scham.
13.838 Fälle – wie viele verschiedene Menschen stecken dahinter? Das Bürgergeld wird ja nur für max. drei Monate gekürzt, soviel ich weiß, ein totaler Totalverweigerer, dem das Bürgergeld 12 Monate gekürzt wird, würde also 4 x auftauchen.
Ich frage mich auch, hinter wie vielen dieser Fälle tatsächlich “Totalverweigerer” stecken – überspitzt gesagt, wer zu krank/ungebildet/dumm/ehrlich ist, um diese Kategorie zu vermeiden, ist eigentlich nicht vermittelbar.