CDU-Chef Friedrich Merz hat sich mal wieder in einer Talkshow blamiert. Nicht zum ersten Mal wiederholte er rechtsextreme Narrative, nicht zum ersten Mal stellte er dabei die politische Haltung über die Fakten. Doch es geht hier nicht nur um Lügen über die Zähne von Migrant:innen. Hinter Merzs Statement steckt ein weiterer Versuch der Diskursverschiebung nach Rechts, der die Tür für die AfD weit aufmacht. Denn eine Lösung für das scheinbare Problem bietet auch Merz nicht an. Man kann nicht einfach Leute abschieben, nur weil es Herrn Merz gerade so gefällt. Dagegen stehen moralische Gründe – aber eben auch rein pragmatische Hindernisse.
Das Blöde hier ist, dass das erstmal zu mehr Flucht führt. Fliehen ist teuer, eine positive wirtschaftliche Entwicklung führt also dazu, dass Menschen überhaupt erst fliehen können. Erst ab einem noch deutlich höheren Entwicklungsstand nimmt die Flucht dann wieder ab.
Wieso sollten Menschen fliehen, obwohl ihre Gesellschaft ausreichend Sicherheit bietet und sich (langsam) mehr Perspektiven auftun? Die meisten Menschen sind, glaube ich, relativ verwurzelt.
Du schreibst es ja selbst: langsam. Die Menschen, die aus ökonomischen Gründen migrieren, sind tendenziell jung und möchten nicht bis ins hohe Alter warten, um einen westlichen Lebensstandard zu haben.
Ich rate hier nicht. Der Effekt ist nachgewiesen.
https://taz.de/Debatte-Fluchtursachen-in-Afrika/!5335468/