Im RND-Interview erklärt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, warum er mit Fridays for Future gemeinsame Sache macht, aber dennoch nicht zum Klimastreik am Freitag geht.
Im RND-Interview erklärt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, warum er mit Fridays for Future gemeinsame Sache macht, aber dennoch nicht zum Klimastreik am Freitag geht.
Ja, es wird leider immer klarer dass die Demokratie einige, nennen wir es mal “offene Sicherheitslücken” hat wenn es um Propaganda. Information, Bildung und emotionale Reaktionen geht. Die Frage ist nur wie man die beheben kann.
Was die Bekämpfung des Klimawandels angeht habe ich für die Demokratie ehrlich gesagt die Hoffnung verloren, vielleicht irre ich mich (das wäre super), aber ich denke die einzige Chance das Ruder noch herumzureißen würde in einer zeitlich begrenzten (30 - 60 Jahre) Diktatur liegen die die notwendigen unpopulären Entscheidungen trifft und umsetzt. Wie man allerdings verhindert, dass so eine Diktatur nur zum Selbstbedienungsladen der so ermächtigten wird und trotzdem nichts gerissen bekommt? Keine Ahnung…
Vielleicht muss es auch erst hinreichend schlimm werden, dass die breite Masse der Bevölkerung die Dringlichkeit des Handelns am eigenen Leib erfährt…
Ist alles eine Frage der Einstellung. Der Begriff Diktator kommt schliesslich aus dem alten Rom und da hat das Konzept verdammt lange gut funktioniert. Aber auch da war es natürlich viel einfacher die Leute von der Gefahr der Barbaren welche Rom aktiv bedrohen zu überzeugen als von der “leider” nicht direkt spürbaren Gefahr des Klimawandels.
Aber das spielt eh keine Rolle, da wir heute einfach gar nicht mehre diese Auffassung von diesem Konzept haben. Sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Leuten welche die Rolle potentiell besetzten könnten.
Darauf wird es wohl leider hinaus laufen und dann ist es auch schon viel zu spät um das schlimmste abzuwenden. Ich bin wirklich nicht schade, dass ich keine Kinder zeugen werde, denn die Zukunft sieht düster aus. Vor allem wenn man es mit der Zeit vergleicht in der ich als Kind der 80er Jahre aufgewachsen bin.
Das ist denke ich das Hauptproblem. Demokratie ist ne super Sache wenn die Probleme halbwegs reversibel sind. Dann kann man das Fass überlaufen lassen, die Massen kommen in Bewegung und die Situation wird wieder besser. Der Klimawandel ist kein solches Problem.
Alternativen zur Demokratie fahren gerade auch nicht viel besser.
Ich denke letztlich brauchen wir keine Alternative zur Demokratie die total anders ist sondern wahrscheinlich eher eine Verfeinerung der Demokratie und der Teile der Gesellschaft drum herum die die Demokratie beeinflussen. Das Problem ist dass das auch ein Mammutprojekt ist was Jahrzehnte braucht und die haben wir aktuell nicht beim Klimaproblem.
Am Ende kommt das wahrscheinlich auf die alte Regel zurück, dass Demokratie nur funktioniert, wenn auch eine kritische Menge des Volkes in der Demokratie aktiv sein will und kann um die Interessen des Volkes zu vertreten. Sonst sammelt sich in der Politik neben den letzten Idealisten ein Haufen Opportunisten.
Das stimmt.