SPD-Mann Michael Roth kündigt im “Stern” an, dass er die Politik verlassen wird. Im Interview spricht er über die Brutalität des Betriebs und seine wachsende Distanz zur SPD.

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“Ich bin leidenschaftlicher Sozialdemokrat, wollte ja auch mal Vorsitzender der SPD werden. Aber im letzten Jahr habe ich gemerkt, dass ich mit unseren Sitzungen immer mehr fremdele, dass mich die Gremien stören, die Stimmung darin. Wenn die Tür zum Fraktionssaal aufging, hatte ich zuletzt den Eindruck, ich steige in einen Kühlschrank.”

Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges habe die Frage von Krieg und Frieden in der SPD für eine neue Härte gesorgt. “Mein früher Einsatz für die Ukraine gefiel nicht allen. Und als ich kurz nach Kriegsausbruch in das Land reiste, grüßten mich manche in der Fraktion nicht einmal mehr”, sagte Roth.

Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass er eine Mitverantwortung für die Entfremdung trage: “Ich habe öffentlich viel für meine Positionen gekämpft, das Gespräch mit Kollegen dafür vernachlässigt.”

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