• notapantsday@feddit.de
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    1 year ago

    Ich weiß nicht, Protestmärsche stoßen ja gerade deswegen auf weniger Widerstand weil man sie problemlos ignorieren kann.

    Die Deutschen sind zwar alle für Klimaschutz, wollen aber nicht dass sich dafür irgendetwas ändert. Und jede Maßnahme, die spürbar daran erinnert dass es ohne Veränderungen nicht geht, wird immer unpopulär sein.

    Es gibt mehr als genug Gruppen, die Aufklärungsarbeit leisten, Demos organisieren oder versuchen politisch Einfluss zu nehmen. Die sind gut und wichtig, haben in den letzten Jahren aber nicht genug erreicht.

    Die Letzte Generation ist der Stachel im Fleisch, der daran erinnert, dass das Problem nicht alleine dadurch verschwindet, dass man gute Absichten vorgibt. Dass die Aktionen erfolgreich sind und die Botschaft ankommt merkt man schon an den völlig überzogenen und emotionalen Reaktionen darauf: getroffene Hunde bellen.

    Meiner Meinung nach muss die Bewegung auch nicht populär sein, um ihre Ziele zu erreichen. Das waren die Bürgerrechtsbewegung in den USA oder die Suffragetten in Europa auch nicht.

    Ich kann verstehen, wenn die großteils jungen Menschen sich nicht mehr diesen massiven Anfeindungen und den völlig überzogenen juristischen Konsequenzen aussetzen wollen. Aber eine Abkehr von Blockadeaktionen zugunsten weniger unbequemer Protestformen wäre ein herber Verlust für die Klimaschutzbewegung.

    • MonsieurTaser@feddit.de
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      1 year ago

      Weiß nicht genau was du mit erfolgreich meinst, aber nur weil sich ein paar Laute auf den Schlips getreten fühlen heißt das noch lange nicht, dass auch aktiv etwas passiert. Oder habe ich da etwas verpasst?

      • notapantsday@feddit.de
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        1 year ago

        Was zum einen passiert, ist dass permanent und überall über Klimaschutz diskutiert wird. Ganz häufig nach der Art: “Es ist ja richtig, dass etwas passieren muss, aber die Aktionen der LG sind völlig übertrieben/kriminell/Terrorismus”. Entscheidend ist hier der erste Halbsatz - die Leute regen sich zwar auf, setzen sich aber trotzdem mit Klimaschutz auseinander. Sie wären vorher sicher auch keine Gegner gewesen, hätten aber vielleicht gar keine Meinung gehabt oder sie zumindest nicht geäußert.

        Ich weiß auch noch wie die Springerpresse und mit ihr große Teile der Öffentlichkeit vor Wut geschäumt haben, als die “Fridays for Future”-Bewegung anfing, friedlich zu demonstrieren. Inzwischen ist das Geschichte, die LG hat die ganze Wut auf sich gezogen und damit auch die weniger radikale Klimaschutzbewegung legitimiert. Auch da habe ich schon oft gehört: “Demonstrieren ist ja schön und gut, aber festkleben und Staus verursachen geht einfach zu weit!”. So verschiebt sich die öffentliche Meinung allmählich.

        Natürlich kann man nicht erwarten, dass Volker Wissing wegen der Letzten Generation jetzt doch ein Tempolimit einführt und das auch noch so ausspricht. Aber der Druck steigt. Inzwischen ist die Mehrheit der Deutschen für ein Tempolimit und selbst der ADAC spricht sich nicht mehr dagegen aus, wie noch vor einigen Jahren. In der nächsten Legislaturperiode wird das Tempolimit wieder Thema sein und wer es nicht einführen will, wird sich dafür rechtfertigen müssen. Einfach alles kommentarlos so beibehalten ist keine Option mehr.

        • Dreizehn@feddit.de
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          1 year ago

          Wofür soll ein Tempolimit eigentlich gut sein wenn wir dann eh alle mit E-Autos fahren? Nicht falsch verstehen, ich bin täglich 100km auf der Autobahn unterwegs und “schleiche” da auch mit 150-160km/h dahin, weil es eh nicht schneller geht. Wenn das Tempolimit mit 130km/h kommt, kann ich trotzdem noch 150 fahren ohne Punkte zu bekommen - für mich würde sich also nichts ändern. Laut meinen Beobachtungen trifft das auf locker 90% der Fahrer auf Autobahnen zu. Und die paar Prozent, die wirklich mal Gas geben möchten sollen hier einen Unterschied machen? Mal davon abgesehen, dass man tagsüber aufgrund von Verkehr, Staus, Baustellen oder Tempolimits eh kaum schneller fahren könnte selbst wenn man möchte…

          Persönlich würde ich mir einfach wünschen dass nicht ständig mit Verboten rumgeschmissen wird. Es wäre so schön mit Förderprogrammen. Wenn meine alte Ölheizung defekt ist und mir der Heizungsbauer erklärt dass ich mit Förderung mit einer Wärmepumpe billiger davonkomme, vielleicht noch Förderung für PV auf dem Dach bekomme wenn ich die Heizung wechsle, dann wäre das doch ein No-Brainer. Ganz so einfach wirds halt nicht, da gibts noch Fragen wie Strompreisbremse, Preis für Hausdämmung etc.

  • Gecko@feddit.de
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    1 year ago

    Ich frag mich, wenn riesige Ölkonzerne lobbying betreiben um Gesetze zum Klimaschutz zu verhindern oder zumindest abzuschwächen, könnte man dem nicht mit bezahlten Lobbying für Klimaschutz entgegenwirken?

    • notapantsday@feddit.de
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      1 year ago

      Es gibt schon Lobbygruppen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, aber die haben halt keine Milliardenbudgets. Dazu kommt dass etablierte Industrien, die größtenteils auf fossile Energie setzen, viel bessere Beziehungen in Politik, Wirtschaft und Medien haben. Dagegen können ein paar kleine Umweltschutzverbände nicht ankommen. Die heimische Solar- und Windenergie wurde auch erfolgreich bekämpft.